12. Internationale Touristische Friedensfahrt ITF

- Bericht: K.-Michael Hendrichs, Fotos: laut Bildernachweis -

Eine fünfköpfige Fahrergruppe nahm vom 16. bis 20. Juni 2012 als LBB-Team im 120 Radsportler starken Feld an der 12. Auflage der von Peter Scheunemann in Zusammenarbeit mit dem RSV RC Leipzig (RTF: 4005) organisierten Etappenfahrt teil. Die nicht unumstrittene Radsportlegende Täve Schur, Schirmherr der Veranstaltung, gab sich die Ehre uns auf dem ersten Abschnitt der insgesamt 700 km langen fünftägigen Etappenfahrt zu begleiten. Der heute 81-Jährige begleitete und führte das Feld vom Start in Magdeburg scheinbar mühelos und in hohem Tempo bis zum Friedensfahrtmuseum im knapp dreißig Kilometer entfernten Klein-Mühlingen. Die Anerkennug der übrigen Teilnehmer war ihm sicher, ob wegen seiner bestechenden Fitness oder des aufgefrischten Rückenwindes, bleibt sein Geheimnis.

Die erste Etappe führte uns bei frischen 10°C und hoher Geschwindigkeit weiter Richtung Dessau und Bitterfeld, durch flache Topografie entlang der durch geflutete Tagebaue gebildeten Seenplatte bis Delitzsch. Nach der Schlossbesichtigung und einer kurzen Einkehr setzten wir unseren Weg zum Etappenziel der JH Leipzig fort.

Zum Start zur zweiten Etappe, am 17.5., sammelte sich das Feld bei frischen 12°C aber Sonnenschein auf dem Augustusplatz im Zentrum Leipzigs. Über Altenburg ging es nach Meerane, wo die berüchtigte steile Wand mit 12 % Steigung und schwerem Kopfsteinpflaster nicht im Streckenplan fehlen durfte. Oben wartete schon das Buffet auf uns. Nächstes Highlight war die Motorradrennstrecke Sachsenring. Das Terrain war nun schon recht wellig. Nach wegen des Verkehrs recht schwieriger Ortsdurchquerung von Chemnitz ging es zum 3 km langen Schlussanstieg mit 10 % Steigung hinauf zur Augustusburg. Erfrischende Getränke im sonnigen Burghof belohnten unsere Anstrengungen.

Von den verschiedenen Unterkünften sammelten sich die Fahrer am frühen Freitag zum Start der Königsetappe in Zschopau. Durch Schwarzenberg und weiter ansteigend an Johanngeorgenstadt vorbei ging es hinauf zum Erzgebirgskamm auf der tschechischen Seite. Mit 900 m war das Dach der Tour erreicht. Es folgte die Abfahrt nach Karlsbad, wo wir uns in der mondänen Fußgängerzone an einigen Erfrischungen labten. Das Buffet folgte auf dem Weg nach Marienbad, der uns entlang des Erzgebirgskamms noch zweimal hinauf auf 800 m führte.

Der Wettergott blieb uns gewogen und ab Samstag wurden sogar die Temperaturen frühlingshaft. Hinab nach Eger ging es westwärts weiter nach Bayern. An der Porzellanstraße in Hohenberg war das Buffet aufgebaut. Entlang der tschechischen Grenze ging es über Selb und Rehau ins Dreiländereck, mit Einkehr im Grenzgasthof. Von dort noch 10 km Hinabrollen bis ins Ziel der Tagesetappe in Oberhermsgrün.

Zur Schlussetappe am 20.5. sammelten wir uns in Taltitz zur gemeinsamen Ortsdurchfahrt von Plauen. Durchs Göltzschtal – unter der 80 m hohen, gleichnamigen Eisenbahnbrücke, dem Zeugnis über 150 Jahre alter Ingenieurkunst hindurch ging es weiter nach Greiz. Nach dem Buffet wurde das Terrain dann zusehends flacher, während die Temperaturen in den sommerlichen Bereich anstiegen. Der Rückenwind blieb unser Freund. Kurz vor Leipzig wurden uns die Straßensperrungen zum ‚Neuseenclassics‘ Radrennen zum Hindernis. Nach aufgrund fehlender Ortskenntnis etwas nerviger Stadtdurchfahrt erreichten wir das Etappenziel in der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofs erschöpft, aber zufrieden. Ein besonderes Highlight war dann die Rückfahrt im völlig überfüllten RE über Wittenberg nach Berlin.

Christel und Peter Scheunemann und seinem Helferteam ist es wieder einmal geglückt, ein rundum gelungenes Radsportevent für ein breites Spektrum von Radsportlern auf die ihnen eigene Art und Weise zu organisieren und reibungslos durchzuführen. Die Begeisterung und der Dank der Teilnehmer sind Lohn für ihre Mühen. Wir freuen uns auf die nächste ITF 2013.
Website des Veranstalters: www.itf-radreisen.de

Lothar Belitz, Jürgen Bremer, K.-Michael Hendrichs, Klaus Matznick und Uwe Schmidt

• Bild 1, 2, 9, 14: Peter Scheunemann
• Bild 3, 4: Friedensfahrt-Museum
• Bild 5: Wikipedia, Illner
• Bild 6, 7, 10, 11, 12, 13: Lothar Belitz
• Bild 8: Wikipedia, André Karwath aka