Deutsche Sparkassen-Rundfahrt Giro Hattersheim

- Bericht: Stefan Juhr, Lothar Belitz, Fotos: RC Hattersheim, Stefan Juhr, Frank Schwenke -

Einer der Saisonhöhepunkte unserer Radsportgruppe ist die Fahrt zum Giro Hattersheim, der gleichzeitig als Deutsche Sparkassen-Rundfahrt ausgeschrieben ist und vom RC Hattersheim am 9. Juni 2013 zum 27. Mal veranstaltet wurde. Leider ist die Zahl der vertretenen Sparkassen seit Jahren rückläufig. Unser Team nahm bereits zum 26. Mal daran teil.

Da es in Hessen keine Veranstaltung am Sonnabend gab, hatten wir uns für die RTF „Nord-Ost-Hannover“ vom RadTourenClub Altwarmbüchen für den Vortag entschieden, was natürlich mit längeren Reisezeiten verbunden war.

Warmfahren in Altwarmbüchen...

Nach einem ausgiebigen Matjesbüffet am Vorabend nahmen neun Sportfreunde an einem sonnigen Morgen gegen 08:30 Uhr die Touren über 75 bzw. 111 km in Angriff. Es war die erste Teilnahme an einer Veranstaltung in diesem Jahr, die ohne Regen stattgefunden hat. So waren wir toll motiviert, auch angesichts der guten Organisation, Streckenführung über verkehrsarme Straßen und Wirtschaftswege, so dass richtig Freude aufkam. Unsere Zugpferde Ralf Behnke und Mirko Böttger leisteten bei hohem Tempo über 95 km hervorragende Führungsarbeit. Nur für das letzte Teilstück ließen sie sich von Lothar Belitz und Jürgen Bremer ablösen. Das Ergebnis stand dann am Ziel auf dem Tacho: Schnitt 30,1 km/h. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass die Autobahn- und Eisenbahnbrücken die höchsten Erhebungen des Tages waren. Nach einer schnellen Dusche und kleiner Verpflegung standen rund 350 km mit dem Auto nach Hattersheim bevor.

... und Erkundung der Marathonstrecke

Am selben Tag erwachten wir, Holger Stube, Frank Schwenke und Stefan Juhr, erholt und ausgeschlafen in Hattersheim. Nach einem entspannten Frühstück machten wir uns auf den Weg, um ein paar Höhenmeter zu absolvieren - schließlich rückt der Ötztaler Radmarathon immer näher. Gegen 10:00 Uhr starteten wir auf der alten Strecke des Giro Hattersheim in Richtung Feldberg. Nach ca. 30 km im flotten Tempo waren wir ausreichend erwärmt und fuhren den Feldberg von seiner leichten Seite über Königstein an, um uns auf 2/3 der Strecke bereits wieder Richtung Schmitten in die Abfahrt zu stürzen. Danach ging es durch Seelenberg, um den Feldberg ein zweites Mal - diesmal bis zum Gipfel – hochzufahren und danach über einige Hügel bis nach Hattersheim ausrollen zu lassen. Tagesbilanz: 120 km und ca. 2.000 Hm bei sonnigem Wetter.

Der große Tag: Giro Hattersheim

Das Regenradar verhieß nichts Gutes, zumal es bereits am Vorabend die ersten Schauer gab. Die Regenjacke war also im Gepäck, als wir uns um 5:45 Uhr im Startbereich einfanden. Nach kurzer Anmeldeprozedur blieb noch etwas Zeit, um das gesamte Fahrerfeld zu begutachten. Keine weitere Sparkasse war zu diesem frühen Zeitpunkt an der Strecke vertreten. Später werden wir zumindest einige – unter anderem auch die Aachener Sparkasse – im Rudel auf dem Feldberg antreffen...

Frohen Mutes und mit guten Beinen machten sich also Alex Bößwetter, Ralf Behnke, Holger Stube und Stefan Juhr um 6:00 Uhr auf die Marathonstrecke. Bis zur ersten Kontrolle blieb die Spitzengruppe weitestgehend zusammen und die Berliner-Sparkasse beteiligte sich sogar an der Führungsarbeit. Fehlten die regionalen sportlichen Jungdynamiker, hielten sich die erfahrenen Berghasen zurück? Den Weg zur K2 absolvierten wir in einer kleineren Gruppe, auch K3 in Schmitten erreichten wir trocken.

Plötzlich färbte sich der Himmel schwarz, es grummelte und donnerte am Feldberg. Genau dorthin machten wir uns auf den Weg! Bis Sandplacken lief alles flüssig, danach nur noch nass. Die Regenjacken streiften wir dann 3 Kilometer vor dem Gipfel über. Einige Sportfreunde anderer Vereine waren nicht auf das Wetter eingestellt und zogen sich unter die Bäume zurück. Dabei war der Platzregen nicht das eigentliche Problem, vielmehr die Blitze, welche neben uns im Wald einschlugen. Unbeirrt weiterfahrend (zumindest nun mit weniger Motorradfahrer auf der Strecke!) näherten wir uns der Bergkuppe und dem Zentrum des Gewitters. Oben angekommen, fanden wir eine größere Gruppe Radfahrer schlotternd und triefend nass unter der Überdachung der Bergstation vor. Holger stand davor im Regen und wartete auf uns. Wir waren nass, hatten den Weg aus Berlin auf uns genommen und kannten die Strecke nahezu auswendig. Die Entscheidung konnte demnach nur lauten: Weiterfahren!

Der übrige Ablauf ist schnell zusammengefasst: Nur 35 von 160 gestarteten Fahrer beendeten den Radmarathon an diesem Tag. Hätte es eine Wertung für die Marathondistanz gegeben, wäre die Berliner Sparkasse der eindeutige Sieger gewesen!

Für die Berliner Sparkasse waren auf den Strecken von 75 bis 155 km noch die Sportfreunde Lothar Belitz, Mirko Böttger, Jürgen Bremer, Uwe Schmidt, Roland Schenk, Frank Schwenke, Günter Michalski, Manuela Woschetzky und Bernd Müller unterwegs. Allen Startern gebührt für ihre Leistungen bei den teilweise unwetterartigen Witterungsbedingungen höchstes Lob. Unabhängig davon ist zu bedauern, dass sich auch diesmal nur 13 Sportfreunde an dieser einzigen BSG-Reise beteiligt haben.

Ergebnisse und Rückblick in Bild und Zahlen

sind auf unserer Sonderseite "Deutsche RTF-Meisterschaft der Sparkassen" veröffentlicht >>> mehr